Elisabeth:
O, ich fühle deine Nähe.
Komm und zeig dich!
Ich ahn, verwandte Seele... wer du bist
– ich erwart dich, Heinrich Heine.
Bleib bei mir, enttäusch’ mich nicht.
Komm und diktier mir noch ein Gedicht!
Ich hab’ Feder und Papier wie stets breit gelegt.
Herzog Max:
Mir fällt nichts ein.
Elisabeth:
Vater...?
Du bist es, ich erkenn’ dich!
Elisabeth & Herzog Max:
Träumen und Gedichte schreiben
oder reiten mit dem Wind...
Elisabeth:
Ich wollte mal so sein wie du.
Herzog Max:
Warum sprichst du mit den Toten?
Das gefällt mir nicht.
Elisabeth:
Was soll ich denn mit den Lebenden noch reden...?!
Herzog Max:
Du bist zynisch,
du bist bitter und allein.
Elisabeth:
... Sie haben mich zur Kaiserin dressiert!
Herzog Max:
Um dich selber einzuschliessen,
musstest du dich nicht befrei’n.
Elisabeth:
Mich ekelt alles an!
Herzog Max:
Man muss sich bemühen, glücklich zu sein.
Elisabeth:
Wozu sich selbst belügen?
Herzog Max:
Du hast niemals aufgegeben.
Niemals.
Elisabeth:
Vielleicht –
weil ich noch nichts wusste von den Menschen... –
Herzog Max:
Wolltest leben ohne Zügel und Tabu.
Elisabeth:
Das ist wahr!
Elisabeth & Herzog Max:
Leben, frei wie ein Zigeuner
mit der Zither unter’m Arm...
Elisabeth:
Nun ist es zu spät...
Herzog Max:
Adieu, Sisi!
Elisabeth:
... Jetzt bin ich aus Stein.
Nie werde ich so sein wie du!