作曲 : Jim Steinman
Thomas Borchert:
Endlich Nacht,
kein Stern zu seh'n
Der Mond versteckt sich,
denn ihm graut vor mir.
Mark Seibert:
Kein Licht im Weltenmeer.
Kein falscher Hoffnungsstrahl.
Drew Sarich:
Nur die Stille und in mir
Die Schattenbilder meiner Qual.
Thomas Borchert:
Das Korn war golden, und der Himmel klar,
sechzehnhundertsiebzehn
als es Sommer war.
Wir lagen im flüsternden Gras.
Ihre Hand auf meiner Haut
War zärtlich und warm.
Drew Sarich:
Sie ahnte nicht, dass ich verloren bin.
Ich glaubte ja noch selbst daran
dass ich gewinn.
Doch am diesem Tag geschah's zum erstenmal.
Sie starb in meinem Arm.
Mark Seibert:
Wie immer, wenn ich nach
Dem Leben greif,
blieb nichts in meiner Hand.
Ich möchte Flamme sein
Und Asche werden,
und hab noch nie gebrannt.
Drew Sarich:
Ich will hoch und höher steigen,
und sinke immer tiefer ins Nichts.
Thomas Borchert:
Ich will ein Engel
oder ein Teufel sein,
und bin doch nichts als
eine Kreatur,
die immer das will,
was sie nicht kriegt.
Mark Seibert:
Gäb's nur einen Augenblick
des Glücks für mich,
nähm ich ewiges leid ihn Kauf.
Doch alle Hoffnung ist vergebens:
Den der Hunger hört nie auf.
Thomas Borchert:
Des Pastors Tochter ließ mich ein bei Nacht,
siebzehnhundertdreißig
nach der Maiandacht.
Mit ihrem Herzblut schrieb ich ein Gedicht
Auf ihre weiße Haut.
Mark Seibert:
Und des Kaisers Page
aus Napoleons Tross...
Achtzehnhundertdreizehn
Stand er vor dem Schloss.
Dass seine Trauer
mir das Herz nicht brach,
kann ich mir nicht verzeihn.
Drew Sarich:
Doch immer wenn ich
Nach dem Leben greif,
spür ich wie es zerbricht.
Ich will die Welt verstehn
und alles wissen,
und kenn mich selber nicht.
Thomas Borchert:
Ich will frei und freier werden
Und werde meine Ketten nicht los.
Mark Seibert:
Ich will ein Heiliger
oder Verbrecher sein,
und bin doch nichts als
eine Kreatur
die will was sie nicht kriegt
und zerreißen muss
was immer sie liebt.
Drew Sarich:
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird,
drum nimmt er das Leid in Kauf.
Thomas Borchert:
Ich will endlich einmal satt sein.
Doch der Hunger hört nie auf.
Mark Seibert:
Manche glauben an die Menschheit,
Drew Sarich:
und manche an Geld und Ruhm.
Manche glauben an Kunst und Wissenschaft,
an Liebe und an Heldentum.
Thomas Borchert:
Viele glauben an Götter
verschiedenster Art,
Mark Seibert:
an Wunder und Zeichen,
Drew Sarich:
an Himmel und Hölle,
Thomas Borchert:
an Sünde und Tugend
und an Bibel und Brevier.
Doch die wahre Macht,
die uns regiert,
ist die schändliche,
unendliche,
verzehrende,
zerstörende
und ewig unstillbare Gier.
Mark Seibert:
Euch Sterblichen von morgen
prophezei ich
heut und hier:
Thomas Borchert:
noch bevor euer nächstes Jahrtausend beginnt,
Drew Sarich:
ist der einzige Gott, dem jeder dient,
zusammen:
Die unstillbare Gier.