作词 : Ruggero Leoncavallo
作曲 : Ruggero Leoncavallo
Schau't her ... Ich bin's.
Doch nah' ich ganz ernsthaft
Und grüsse Euch, werte Herren und Frauen
Heut' als - Prologus!
Ihr seht die heitern Masken
Mit Staunen wohl im ernsten Spiele!
Und da will es der Brauch,
Dass ich des Dichters Ziele
Euch nenne und kurz erkläre.
Denn nicht wie sonst gilt heut' der Satz:
"Die Tränen der Bühne sind falsch, sind Lug,
Falsch alle Seufzer auch, und die Schmerzen Betrug
Nehmt d'rum die Bühne nie ernst ...!"
Nein, nein!
Heut' schöpfet der Dichter kühn
Aus dem wirklichen Leben
Schaurige Wahrheit!
Ach, nicht die Märchen allein
Sind der Zweck der Kunst,
Auch was er wirklich sieht,
Schild're der Dichter:
Dann erringt er der Menschen Gunst!
Jüngst taucht in des Autors Seele
Jäh die Erinn'rung auf an ein Erlebnis,
Das tief ihn dereinst erschüttert';
Obgleich er's nur erzählt im Lied!
Hört denn! Lasst Euch im Stücke rühren
Der Liebenden Schicksal,
Das Eu'rem oft gleicht ...
Den Hass sehet wüten
Den Neid sehet nagen;
Bis das Mass der Schuld erreicht ist -
Und die Hölle fordert
Mit heiser'm Lachen ihren Lohn ...
O glaubt mir: Wie Euch
Schlägt voll Lust und Leid
Auch in des Gauklers Brust ein Herz;
G'nau wie Euch quillt lindernd ihm die Träne,
Wenn ihn bedrückt ein Schmerz ...
Wir Alle auf Erde.
Wandeln im gleichen Licht,
Bis am Ziele dem Reichen wie dem Ärmsten
Einst das Auge bricht ...
Wie mein Dichter die Welt sah,
Hab' ich verraten! Seht nun sein Werk ...
Macht fort; das Spiel kann beginnen!